Glatt Ingenieurtechnik setzt Erfolgskurs mit dritter Erweiterung des Technologiezentrums fort
Neue Leistungen, Kapazitäten, Mitarbeiter: Der Anlagenbauer Glatt Ingenieurtechnik krönt das 30-jährige Firmenjubiläum mit einer Investition in die Zukunft des Firmensitzes
Vitamine im Tierfutter, Enzyme im Waschmittel oder Pulverwerkstoffe für Hochleistungsbatterien – daran arbeitet der Weimarer Anlagenbauer und Prozessexperte Glatt im Auftrag der Industrie und im Schulterschluss mit renommierten Forschungsunternehmen. Im Frühjahr 2021 erweitert Glatt sein Technologiezentrum in Weimar zum dritten Mal innerhalb von zwölf Jahren.
Punktlandung: Sonderanlagenbau
Seit über drei Jahrzehnten begleitet Glatt Ingenieurtechnik seine Kunden vom Labor bis zur Produktion. Immer öfter beschreitet man dabei gemeinsam völlig neue Wege. Diese führen mitunter zu Sonderanlagen, die zuvor so noch nie gedacht oder konstruiert wurden. Einige davon stehen am Stammsitz in Weimar zur Verfügung, weshalb der Anlagenbauer in den vergangenen Jahren sein Technologiezentrum mehrfach erweitert hat. Zu den neuesten Entwicklungen zählen beispielsweise eine Wirbelschichtanlage komplett aus Glas für die Verarbeitung spezieller Werkstoffe mit höchsten Anforderungen an den Reinheitsgrad oder den Umgang mit korrosiven Prozessmedien, eine Hochtemperatur-Wirbelschichtanlage, die Pulver bei bis zu 900°C verarbeitet sowie einen Synthesereaktor, der in einem pulsierenden Gasstrom hochfeine Pulver im Nano- und Mikrometerbereich erzeugt, beschichtet und/oder bei Temperaturen bis 1300 °C thermisch nachbehandelt.
6 Millionen Euro Neuinvestition für Technologieerweiterung
Mit der dritten Erweiterung seit 2009 setzt Glatt den Erfolgskurs fort und blickt zum 30-jährigen Jubiläum selbst im Pandemiejahr 2020 auf ein außergewöhnlich erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Die Neuinvestition von rund 6 Mio. Euro schafft zudem Arbeitsplätze und stärkt den Wirtschaftsstandort Thüringen. Gleichzeitig festigt der Neubau die Einbindung der Weimarer Experten in zahlreiche Projekte im Bereich der Spitzenforschung, die vom Bundesforschungsministerium BMBF gefördert werden. Zusätzliches Potenzial ergibt sich aus neuen Kapazitäten, die für die Lohnproduktion zur Verfügung stehen.
„Zeiten wie diese sind nicht nur für unsere Kollegen im Pharma- und Biotech-Sektor spannend, die Prozesse zur Herstellung von pharmazeutischen, biotechnologischen und medizintechnischen Produkten in festen und flüssigen Darreichungsformen oder für Impfstoffe, Insulin, Blutplasmaprodukte, Biosimilars und pharmazeutischen Wirkstoffen (API) entwickeln,“ sagt Vertriebsleiter Lutz Heinzl. „Auch bei Prozessen rund um Partikel Design und Partikel Engineering verzeichnen wir eine stark steigende Nachfrage.“ Im Fokus stehen beispielsweise die Entwicklung, Optimierung, Funktionalisierung von Schüttgütern wie Pulver, Granulate und Pellets für Ingredients und Zusatzstoffe in Lebens- und Nahrungsergänzungsmitteln oder Tiernahrung, für Waschmittel, Düngemittel, Pestizide oder Industriesalze. Darüber hinaus forschen und arbeiten die Ingenieure von Glatt an Materialien für Hochleistungsbatterien, 3D-Druck, Farben und Lacke, Keramik, Katalysatoren und vielen anderen Produkten der Chemie und Feinchemie.
Von der ersten Idee bis zur schlüsselfertigen Produktion
Von der Idee bis zur schlüsselfertigen Produktion begleitet Glatt seine Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette – als Dienstleister oder Entwicklungspartner in einzelnen Projektphasen bis hin zum Generalplaner oder -unternehmer. Als innovativer Anbieter für komplexe, integrierte Lösungen berät, plant und realisiert Glatt weltweit Projekte – von der Erweiterung oder Modernisierung bestehender Produktionsstätten bis hin zum Neubau ganzer Fabrikanlagen. Das integrierte Leistungskonzept verspricht nachhaltige Prozess- und Fabrikplanung mit branchenübergreifenden Anlagenbau, angepasst an die individuellen Technologieanforderungen der Kunden mit eigenen verfahrenstechnischen oder lizensierten Lösungen, ergänzt durch Dienstleistungen für einen schnellen Marktzugang.
Als Pionier der Wirbelschicht- und Strahlschichttechnologie sowie der patentierten Pulversynthese im pulsierenden Gasstrom verfügt Glatt über langjährige Erfahrung in wegweisenden Prozesslösungen zur Trocknung und Sprühgranulation feststoffhaltiger Flüssigkeiten, zur Instantisierung durch Sprühagglomeration von Pulver, zur Mikro- und Matrix-Verkapselung von Aktivstoffen, zur Synthese neuartiger Pulversysteme durch Sprühkalzination und zur Beschichtung / Umhüllung (Coating / Core-Shell) nanoskaliger Partikel bis zu Korngrößen im Millimeterbereich.
Champion unter den Ingenieurbüros
Weltweit gefragt und in der Wissenschaft bestens vernetzt, forscht der Anlagenbauer an Materialien und Produktionsverfahren der Zukunft. Das Unternehmen ist Mitglied diverser vom Bundesforschungsministerium BMBF geförderten Wachstumskerne und unterhält enge Verbindungen zu wissenschaftlichen Einrichtungen, u.a. zur Bauhaus-Universität Weimar, zur Otto-von-Gericke-Universität in Magdeburg oder zur Technischen Universität Hamburg Harburg. Die Wirtschaftsministerien, Landesfördergesellschaften und Investitionsbanken der östlichen Bundesländer und Berlins haben Glatt Ingenieurtechnik als einen Leuchtturm unter den Maschinenbauern im Osten Deutschlands nominiert. Die Jury des Wirtschaftsmagazins WIRTSCHAFT+MARKT hat Glatt daraufhin im Jahr 2019 in die Liste der 150 innovativsten Firmen aus insgesamt sieben Branchen gewählt.
Nachhaltigkeit ist einer der Kernwerte des Unternehmens
Nachhaltigkeit zählt zu den zentralen Unternehmenswerten: Mit dem innovativen Kreislaufverfahren PHOS4green leistet Glatt einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz. Das lebenswichtige Element Phosphor wird hierbei aus Klärschlammaschen zurückgewonnen und in anwendungsbereite Dünger überführt. So werden nicht nur einheimische Phosphatreserven nutzbar gemacht, sondern auch Alternativen zu mineralischen Düngern bereitgestellt – sogar mit reduziertem Schwermetallgehalt.
Von 20 Mitarbeitern zum Global Player
Die Wurzeln von Glatt Ingenieurtechnik reichen auf die 1981 gegründete Arbeitsgruppe „Kontinuierliche Wirbelschicht“ an einem Weimarer Forschungsinstitut des Magdeburger Schwermaschinenbaukombinats „Ernst Thälmann“ (SKET). Zwei Jahre später wurde die erste Produktionsanlage zur kontinuierlichen Granulationstrocknung von Futterhefe in Betrieb genommen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands entstand der Kontakt zur Glatt Gruppe.Gegründet zum Jahreswechsel 1990/1991, erweiterte Glatt Ingenieurtechnik die Kompetenz der Firmengruppe um ein Technologiezentrum für innovative Wirbelschichtprozesse und schlüsselfertige Fabrikplanung.
Dr. e. h. Reinhard Böber, Geschäftsführer der ersten Stunde, steht auch heute noch an der Spitze des einstigen 20-Mann-Unternehmens, heute ein erfolgreicher Global Player. In diesem Umfeld starten neben erfahrenen Mitarbeitenden auch junge Ingenieure, angehende Akademikerinnen und Auszubildende ihren beruflichen Weg. Zahlreiche Arbeitsplätze bei lokalen Partnern und Subunternehmen basieren auf diesem Erfolg. Allein 2020 stellte Glatt Ingenieurtechnik 25 neue Mitarbeitende ein. Moderne ausgestattete Arbeitsplätze, eine flexible Arbeitszeitgestaltung, regelmäßige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, betriebliche Gesundheits- und Altersvorsorge und eine Betriebskantine charakterisieren Glatt als modernen Arbeitsgeber in einem attraktiven sozialen und kulturellen Umfeld. Ein Betriebskindergarten bietet seit Oktober 2019 feste Belegplätze.