One-Stop-Shop für funktionalisierte Partikelsysteme
Die Anforderungen an die Funktionalität und Lebensdauer von Geräten, Bauteilen und Apparaturen steigen und stellen somit die Material- und Werkstoffentwicklung vor immer neue Herausforderungen. Trotz zum Teil großer Innovationen in den letzten Jahren sind die heutigen Pulverhersteller auf ein enges Spektrum von Werkstoffen und -gruppen spezialisiert und können mitunter nicht das erforderliche Know-how zur Verarbeitung ihrer Produkte bereitstellen. Zudem kennen die Hersteller oft die Anwendungen zu wenig, um die Pulvereigenschaften optimal einzustellen. Diese Lücke will der Wachstumskern „pades“ schließen.
Durch gezieltes Design der Partikeleigenschaften, durch Funktionalisierung und Weiterverarbeitung können Materialien und Produkte mit verbesserten oder völlig neuen Eigenschaften entstehen. Dafür interessieren sich die verschiedensten Branchen und Industriezweige wie beispielsweise Energie und Umwelt, Automotive, Geräte- und Maschinenbau oder auch die Medizintechnik. So bestehen heute etwa künstliche Hüftgelenke meist aus Metall- und Kunststoffen. Nach etwa 12 bis 15 Jahren sind sie verschlissen und müssen in einer aufwendigen Operation ausgetauscht werden. In Zukunft sollen deshalb bruchfestere Keramik-Implantate eingesetzt werden. Dank speziell beschichteter Partikel soll sich deren Lebensdauer auf 20 bis 25 Jahre erhöhen.
Zu den Mitgliedern des Verbundes zählen vor allem hochspezialisierte kleine und mittelständische Firmen, die mit ihrer Kapazität komplette Prozessketten nicht vollständig abdecken können. Um marktfähige funktionalisierte Materialien und Werkstoffe zu entwickeln, zu produzieren und zu vermarkten sind die Unternehmen daher auf Partner angewiesen. Durch die Kooperation im Bündnis pades soll es gelingen, die gesamte Wertschöpfungskette von Hochleistungsmaterialien abzudecken, von Entwicklungsarbeiten über die Maßstabsübertragung und die Produktion bis hin zur Realisierung entsprechender Fertigungsanlagen. Hierdurch wird eine zielgenaue Herstellung von neuartigen Hochleistungswerkstoffen möglich, die es in dieser Qualität bisher nicht gab. Der Hauptsitz von pades befindet sich in Weimar.
Projektpartner
Partner mit unterschiedlichen Technologien zur Partikelsynthese und zur Oberflächenfunktionalisierung von Partikeln bilden den Kern. Hinzu kommen Unternehmen, die sich mit der Partikelverarbeitung, Bauteilherstellung und -anwendung befassen oder über umfassende Kapazitäten zur Partikelcharakterisierung sowie zur Prozess- und Strukturmodellierung verfügen.
Folgende Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Thüringen arbeiten im Bündnis pades zusammen:
- Glatt Ingenieurtechnik GmbH (Coordination)
- Ibu-tec advanced materials AG
- GRAFE Advanced Polymers GmbH
- JENOPTIK KATASORB GmbH
- Mathys Orthopädie GmbH
- Chemiewerk Bad Köstritz GmbH
- FCT Ingenieurkeramik GmbH
- Heraeus Quarzglas GmbH
- Maicom Quarz GmbH
- Barat Ceramics GmbH
- Boraident GmbH
- Kumatec GmbH
- IKTS Hermsdorf
- IPHT Jena
- MFPA
- FSU Jena
- LEG Thüringen
Projektträger: ptj Projektträger Jülich – Technologische und Regionale Innovationen Fachbereich Wachstumskerne (TRI 2)
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) förterd das Bündnis mit insgesamt 12,7 Millionen Euro im Rahmen der Innovationsinitiative für die Neuen Bundesländer „Unternehmen Region“.
Laufzeit: 01.10.2014–30.09.2017
Weitere Informationen zu diesem Thema und verwandten Themen finden Sie auch in den folgenden Veröffentlichungen:
Dezember 2024: Projekt-Start für „nanoAR“. Nanopulver für Antireflexlösungen für die Laserträgheitsfusion zur sauberen Energieversorgung der Zukunft
August 2024: Projekt-Start für „StrOboBatt“. Entwicklung von Hochleistungsmaterialien für Energiespeicherung
Dezember 2023: ‚Glatt gewinnt Folgeauftrag für BioCampus MultiPilot im Hafen Straubing-Sand‘
Juni 2023: ‚Glatt produziert Kosmetikpigmente für Merck – Festliche Einweihung der Dryflux-Anlage‘
November 2022: ‚Glatt und IE Group erhalten Planungsauftrag für weltweit erste integrierte Präzisions- und Myzel-Fermentationsanlage zur Proteinherstellung‘