Enzym-Pellet mit Schutzcoating in der Wirbelschicht oder Strahlschicht
Kompakte, allergenfreie Enzympellets mit frei wählbarer Partikelgröße
Enzyme werden biotechnologisch in großem Maße fermentiert. In flüssigem Zustand sind Enzyme aber nur bedingt lagerstabil. Vielfach wird dazu eine Sprühtrocknung genutzt, die ein feines Pulver erzeugt. Auf Grund ihres Allergenpotentials sind Enzympulver eine Herausforderung im Handling, da jedes Partikel – trifft es auf einen sensibilisierten Organismus – die Möglichkeit einer allergischen Reaktion birgt.
Ziel ist es daher, Enzyme so staubfrei wir möglich zu formulieren, was durch eine anschließende Sprühagglomeration möglich ist, die entstehenden Granulate sind in der Regel aber nicht so abriebstabil. Eine bessere Option ist die Sprühgranulation, die direkt aus der Enzymlösung kompakte und abriebstabile Feststoffpartikel bildet.
Die Temperatur liegt dabei so niedrig, dass die Enzymaktivität – bei einer trotzdem hohem Trocknungsrate – nicht negativ beeinflusst wird. Zudem kann der Aktivitätsgrad eingestellt werden. Dies erfolgt entweder über die Anpassung des Verhältnisses von Enzymen und Additiv oder durch zusätzliche Trägerpulver, die homogen in die Granulatstruktur eingearbeitet werden. Die Partikelgröße des Pulvers ist über einen Siebschritt frei wählbar. Anfallendes Grobkorn sowie Feinanteile werden dem Prozess nach einer Aufbereitung wieder zugeführt. Sie dienen als neue Starterkerne für den Schichtaufbau mittels kontinuierlicher Sprühgranulation. Das runde, staubfreie und rieselfähige Granulat lässt sich nun nach Wunsch weiterverarbeiten. Es eignet sich besonders für die Beschichtung mit funktionellen Coatings, die Schutz vor thermischer Belastung bieten oder Substanzen vor den reaktiven Enzymen schützen. Auch eine kontrollierte Freisetzung ist realisierbar.
Enzympellets lassen sich auch in einem Layering-Prozess im Batchverfahren herstellen. Hier ist ein Startmaterial nötig, das idealerweise aus definierten Teilchen mit einer engen Partikelgrößenverteilung besteht. Hier kommen kristalline Trägerstoffe und gröbere Pulverfraktionen zum Einsatz. Die Aktivität wird hierbei über die Menge an aufgesprühtem Enzym eingestellt.
Die Vielfalt an Prozessvarianten auf Basis der Wirbelschichttechnologie oder Strahlschichttechnologie ist groß. Im Glatt Technologiezentrum in Weimar ermitteln wir mit Ihnen in Machbarkeitsversuchen zur Produktentwicklung die optimalen Prozessbedingungen für Ihr Produkt. Dafür stehen verschiedene Laboranlagen und eine umfassende Analytik zur Verfügung. Auf unseren Pilotanlagen optimieren wir den Prozess und skalieren sicher in einen stabilen und ökonomischen Produktionsmaßstab. Die Ergebnisse hieraus bilden die Grundlage für die Planung und Konstruktion und die Errichtung Ihrer Wirbelschicht- oder Strahlschichtanlage, maßgeschneidert auf Ihre Anforderungen. Als Alternative zur eigenen Prozesstechnologie bieten wir Ihnen das Outsourcing Ihrer Produktion mittels Lohnfertigung bei Glatt.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in folgenden Veröffentlichungen:
Veröffentlichter Fachbeitrag: ‚Prozesstechnologien zur Optimierung der Waschmittelherstellung‘ PDF, deutsch
Veröffentlichter Fachbeitrag: ‚Sensible Substanzen wirkungsvoll schützen – Partikeldesign mithilfe von Wirbelschicht- und Strahlschichtprozessen‘ PDF, deutsch
Veröffentlichter Fachbeitrag: ‚Im Schutz der Hülle – Optimierung von Aktivstoffen durch Verkapselung oder Coating‘ PDF, deutsch
Veröffentlichter Fachbeitrag: ‚Maßgeschneiderte Enzyme für optimale Tierfuttermischungen‘ PDF, deutsch
Veröffentlichter Fachbeitrag: ‚Kleider machen Partikel – Wirbelschichtcoating – Eigenschaften von Feststoffen geziehlt beeinflussen‘ PDF, deutsch