Coating-Schicht, REM
Verbessern Sie die Funktionalität ihres Produktes durch eine kontrollierte Freisetzung!
Die kontrollierte Freisetzung von Wirkstoffen ist eine zentrale Aufgabe für die Formulierung von pharmazeutischen Darreichungsformen. Neben der Bioverfügbarkeit entscheidet die Freisetzung des Wirkstoffs aus der Tablette oder den Wirkstoffpellets über dessen Konzentration im Blut. Die Eigenschaften des Polymerfilmes, die pH-abhängige Löslichkeit, die Filmdicke oder die definierte Porosität sind nur einige der einstellbaren Parameter, um die gewünschte reproduzierbare Freisetzungskinetik zu erreichen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im richtigen Beschichtungsverfahren. Für anspruchsvolle Lösungen hat sich hier das Wurster-Coating in der Wirbelschicht etabliert.
Funktionale Aktiv- oder Hilfsstoffe kommen mittlerweile auch in anderen Industriezweigen zur Anwendung. Bereits in der 90iger Jahren starteten Wasch- und Reinigungsmittelhersteller für die Einführung von Spülmaschinentabs erste Versuche mit der Coatingprozessen in der Wirbelschicht, um einzelne Komponenten der Tabs zum richtigen Zeitpunkt freizusetzen. So wurde zum Beispiel eine wasserlösliche Komponente so beschichtet, dass der Inhalt sich mehr als eine Stunde im wässrigen Umfeld nicht auflöst. Diese Funktionalität war damals eine Sensation. Die Anforderungen an den Film sind hoch. Das Wurster-Coating, ein Bottom-Spray-Prozess mit Wurster-Rohr, gewährleistet mit der definierten Partikelführung in der Prozesskammer eine extrem gleichmäßige Beschichtung. Die Produktpartikel werden durch eine gerichtete Strömung des Prozessgases an der Düse vorbeigeleitet und von den zu feinsten Tröpfchen zerstäubten Coatinglösungen benetzt und sofort abgetrocknet. So wird bei jeder neuen Passage an der Düse vorbei der Film dichter und dicker. Die Funktionalität wird durch die Löslichkeitseigenschaften der Polymere bestimmt. Hier sind pH-Wert, Hydrophobizität etc. ausschlaggebend.
Für eine thermische Freisetzung setzt insbesondere die Lebensmittelindustrie auf gehärtete Fette. Die geschmolzenen Fette ermöglichen einen schnellen Auftrag mittels Lipid-/Hotmelt -Coating. Beschichtetes Salz oder auch Fruchtsäuren erhalten so eine schützende hydrophobe Hülle. Die Interaktionen mit Feuchtigkeit oder der Umgebung wird verhindert. Diesen Effekt nutzen Fastfood-Ketten schon länger in tiefgekühlten Fleischwaren wie Burger Patties. Das Salz würde die Fleischtextur verändern. Durch die Fettbeschichtung wird es aber erst beim Braten freigesetzt.
Ob wässrige, organisch basierte Coatinglösungen, Fette oder Schmelzen, im Glatt Technologiezentrum in Weimar ermitteln wir mit Ihnen in Machbarkeitsversuchen zur Produktentwicklung die optimalen Prozessbedingungen für Ihr Produkt. Dafür stehen verschiedene Laboranlagen und eine umfassende Analytik zur Verfügung. Auf unseren Pilotanlagen optimieren wir den Prozess und skalieren sicher in einen stabilen und ökonomischen Produktionsmaßstab. Die Ergebnisse hieraus bilden die Grundlage für die Planung und Konstruktion und die Errichtung Ihrer Wirbelschicht- oder Strahlschichtanlage, maßgeschneidert auf Ihre Anforderungen. Als Alternative zur eigenen Prozesstechnologie bieten wir Ihnen das Outsourcing Ihrer Produktion mittels Lohnfertigung bei Glatt.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in folgenden Veröffentlichungen:
Veröffentlichter Fachbeitrag: ‚Hot-Melt-Anwendungen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie: Wie man Vitamine und Probiotika sicher stabilisiert‘ PDF, englisch
Veröffentlichter Fachbeitrag: ‚Prozesstechnologien zur Optimierung der Waschmittelherstellung‘ PDF, deutsch
Veröffentlichter Fachbeitrag: ‚Outsourcing der Produktion – Vertrauen in kompetente Partner‘ PDF, deutsch
Veröffentlichter Fachbeitrag: ‚Im Schutz der Hülle – Optimierung von Aktivstoffen durch Verkapselung oder Coating‘ PDF, deutsch
Veröffentlichter Fachbeitrag: ‚Maßgeschneiderte Enzyme für optimale Tierfuttermischungen‘ PDF, deutsch